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Klettersteige: Eine Einführung in das Kletterabenteuer für (fast) Jedermann

Klettersteige: Eine Einführung in das Kletterabenteuer für (fast) Jedermann

Klettersteige, auch als Via Ferrata bekannt, bieten eine einzigartige Möglichkeit, die Faszination des Kletterns auch seil- und sicherungstechnisch weniger affinen Outdoor-Freunden zugänglich zu machen. In diesem Artikel erkunden wir die Welt der Klettersteige, von ihrer Geschichte und ihrer Verbreitung bis hin zu den grundlegenden Techniken, die sicheres Klettern am beliebten Stahlseil ermöglichen.

1. Einführung in die Welt der Klettersteige

1.1 Was sind Klettersteige?

Klettersteige sind gesicherte Kletterrouten, die mit Hilfe von Stahlseilen, Leitern, Klammern und anderen fest installierten Sicherungseinrichtungen versehen sind. Sie ermöglichen es Kletterern unterschiedlichen Niveaus, anspruchsvolle Felswände zu bezwingen, ohne die Fähigkeiten eines klassischen Bergsteigers, insbesondere Seil-, Abseil- & Sicherungstechniken, zu benötigen.

1.2 Geschichte der Klettersteige

Der Ursprung der Klettersteige geht auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück, als sie als militärische Routen in den Dolomiten entstanden. Heute sind sie weltweit in verschiedenen Bergregionen zu finden und dienen sowohl Freizeitsportlern als auch erfahrenen Bergsteigern.

1.3 Schwierigkeitsgrade

Üblicherweise werden Klettersteige in die Kategorien A (leicht) bis E (extrem schwierig) eingeteilt. Einsteiger sollten sich zuerst an A oder B versuchen. Die Einteilung weicht von Kletterrouten ab, wo die Schwierigkeit in den Zahlen 1-10 angegeben wird.

2. Beliebte Klettersteigdestinationen

Sicherlich bieten die nächsten Mittelgebirge schon eine Vielzahl von Klettersteigen. Aber auch im Flachland findest du an alten Industriegebäuden häufig tolle Klettersteige. Willst du dann irgendwann mehr, sind hier top Klettersteiggebiete:

2.1 Dolomiten, Italien

Die Dolomiten gelten als Wiege der Klettersteige. Die atemberaubende Kulisse und die Vielfalt der Routen machen diese Region zu einem Paradies für Klettersteigliebhaber.

2.2 Ötztaler Alpen, Österreich

Österreich ist reich an beeindruckenden Klettersteigen, und die Ötztaler Alpen bieten eine beeindruckende Auswahl an Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.

2.3 Schweizer Alpen, Schweiz

Die majestätischen Gipfel der Schweizer Alpen sind durchzogen von abwechslungsreichen Klettersteigen, die sowohl Anfänger als auch erfahrene Kletterer herausfordern.

2.4 Julianische Alpen, Slowenien

Slowenien hat sich zu einer aufstrebenden Klettersteigdestination entwickelt, und die Julianischen Alpen bieten eine spektakuläre Umgebung für diese Abenteuer.

3. Grundlegende Klettersteigtechniken

3.1 Klettersteigset und Ausrüstung

Die Basisausrüstung für Klettersteige umfasst ein Klettersteigset bestehnend aus zwei Falltämpfern mit Schnappkarabinern, einen gut sitzenden Helm, Klettergurt, ggf. Handschuhe und geeignetes Schuhwerk. Kletterschuhe sind meist nicht nötig, "Zustiegsschuhe" genügen auf den einfachen Routen A-C. Die Ausrüstung sollte regelmäßig überprüft und in gutem Zustand gehalten werden. Bereits ausgelöste Falldämpfer dürfen nicht mehr verwendet werden.

3.2 Anseilen bzw. Einhängen

Das Einhängen in das Stahlseil erfolgt mithilfe von Karabinern, speziellen Y-Yokes oder einem speziellen Klettersteig-Karabiner. Es werden stets BEIDE Karabiner bzw. Falldämpfer eingehängt. Dein Klettersteigset verträgt bis zu 20Kn also rund 2 Tonnen Sturzlast und IST SICHER - bei richtiger Verwendung.

3.3 Umhängen

Das Stahlseil ist aller paar Meter im Fels verankert. An dieses Stellen musst du deine Karabiner umhängen. Wichtigste Regel an Klettersteigen: EIN KARABINER BLEIBT STETS AM SEIL, das bedeutet die Karabiner werden einzeln nacheinander umgehängt. Niemals dürfen beide Karabiner gleichzeitig vom Seil gelöst und hinterm Anker wieder eingeklinkt werden! Im Prinzip können Stürze in die Tiefe nur geschehen, wenn diese Regel aus Unachtsamkeit oder Unvorsichtigkeit mißachtet wird!

3.4 Umgang mit Höhenangst

Höhenangst ist eine natürliche Reaktion, die viele Menschen erleben. Mit der Zeit und durch kontrolliertes Üben können Klettersteiggeher lernen, mit dieser Angst umzugehen und ihr Vertrauen in die Ausrüstung und ihre eigenen Fähigkeiten zu stärken.

3.5 Kraftschonendes Klettern

Deine Arme ermüden schneller als deine Beine. Damit dir nicht vorm Ende des Klettersteiges die Kraft ausgeht, achte darauf dich möglichst aus den Beinen heraus nach oben zu drücken, statt deinen Körper mit den Armen nach oben zu ziehen.

3.6 Überhänge und schwierige Passagen

Klettersteige können Überhänge und anspruchsvolle Passagen aufweisen. Taste dich langsam heran.

3.7 Seilbrücken und Nepaleisen

Einige Klettersteige sind mit Seilbrücken oder Nepaleisen ausgestattet. Der richtige Umgang mit diesen Elementen erfordert Geschicklichkeit und Sicherheitsbewusstsein.

3.7 Rettung

Gehe Klettersteige aus Sicherheitsgründen möglichst nicht alleine. So ist im Notfall immer jemand da, der Rettungskräfte alarmieren kann, denn ggf. kommt der Verunfallte nicht an sein Smartphone.

Ist man in seinen Falldämpfer gestürzt, droht ein Hängetrauma. Hierbei schnürt der Klettergurt die Hauptschlagadern in den Beinen ab. Dadurch kann das Blut versacken und der Kreislauf des Verunfallten kollabieren. Eile ist geboten. Wechselseitiges Entlasten und Schütteln der Beine kann Abhilfe schaffen.

4. Sicherheitsaspekte und Risikomanagement

4.1 Wetterbedingungen

Die Wahl des richtigen Zeitpunkts für einen Klettersteig ist entscheidend. Schlechtes Wetter, besonders Gewitter, erhöht das Risiko von Blitzschlag. Die Wetterprognosen sollten daher sorgfältig überprüft werden.

4.2 Kondition und Fitness

Klettersteige erfordern eine gute körperliche Verfassung. Eine angemessene Vorbereitung durch regelmäßiges Training verbessert die Ausdauer und reduziert das Verletzungsrisiko.

4.3 Kenntnisse über den Klettersteig

Vor dem Beginn einer Tour ist es wichtig, sich über den Klettersteig zu informieren. Schwierigkeitsgrade, Längen und spezielle Herausforderungen sollten bekannt sein, um eine angemessene Vorbereitung zu ermöglichen.

4.4 Gruppen- und Eigenverantwortung

In einer Gruppe ist die Kommunikation entscheidend. Die Kenntnis der eigenen Fähigkeiten und das Verständnis für die Fähigkeiten der Mitkletterer tragen zur Sicherheit bei. Eigenverantwortung ist ebenso wichtig wie die Hilfeleistung in der Gruppe.

5. Fazit: Klettersteige als Abenteuer und Herausforderung

Klettersteige bieten nicht nur einzigartige Abenteuer in spektakulären Berglandschaften, sondern erfordern auch eine fundierte Kenntnis der Techniken und Sicherheitsaspekte. Mit der richtigen Ausrüstung, Schulung und Achtsamkeit können Klettersteige zu unvergesslichen Erlebnissen werden, die Körper, Geist und Natur in Einklang bringen.

Beitragsbild: Diavolo Familienklettersteig 2023, Andermatt Schweiz

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